Dienstag, 6. Dezember 2011

28. November bis 05. Dezember 2011

28. November bis 05. Dezember 2011 – Immernoch niemand zum Badmintonspielen

Hallo liebe Freunde dieses Mega – Blogs,

Auf Arbeit ist die letzte Woche nichts Besonderes passiert. Interessant war vielleicht, dass ich jetzt ein Rezept für Kefteli habe, das sind in Öl frittierte Hackbällchen, wo viiiiel glatte Petersilie drinne ist, die ich ja so gerne mag. Außerdem durfte ich am letzten Freitag zusammen mit Fanoula den Plastikweihnachtsbaum im Altersheim schmücken. Plastikbaum erstens, weil weniger Dreck, zweitens, auf Dauer billiger, drittens, nicht genug Bäume auf Zypern. Große Verwunderung, als ich sagte, dass es Nadelbaumplantagen in Deutschland gibt, und dass viele Leute jedes einen echten Baum kaufen. Immerhin weiß ich jetzt, dass ein Plastikbaum mindestens genauso, wenn nicht noch mehr die zarte Haut schindet als eine echte Tanne.

Weihnachtsbäume werden hier ziemlich überladen und meistens auch ziemlich kitschig, aber diese Überportion kann ich vertragen, denn bei Es uns zu Hause ist nicht viel los mit Weihnachten. Unsere Nachbarin von unten, hat zwar ihre Leuchtkette auch um unseren Zaun drumrumgewickelt, aber im Haus selbst herrscht die weihnachtliche tote Hose. Ich habe versucht das zu beheben, mittels Papiersternchen und Papierschneeflöckchen, die eindeutig noch mehr Genossen brauchen, aber auch all das ist nur halbwegs charmant, da es auch kein Glitzerpapier gibt oder sowas in der Art oder was weihnachtliches. Und mit Wasserfarben ist es auch nur – naja, ich habe mir Mühe gegeben. Immerhin habe ich den schönen Origami-Stern hinbekommen, den Fröbelstern lasse ich lieber sein, das macht mich nur aggressiv.

Was gibt es noch neues? Elena und Shiva gehen bald nachhause, ihr Flug geht am 16. Dezember. Elena vorerst für Weihnachtsferien und Shiva geht endgültig zurück nach Jordanien. Das heißt, ich werde eine Woche alleine sein und dann kommt mein zauberhafter Freund. Für Silvester haben wir sogar schon eine Einladung bei Giorgos und Nikolas Familienfeier bekommen.

Außerdem: Endlich fangen die Griechisch-Stunden an. Wir haben immer am Montag und am Freitag von 15 Uhr bis 16.30 Uhr Unterricht mit einer größeren Gruppe, die zum Großteil aus Rumänen besteht, aber auch eine Polin und zwei Australier beinhaltet. Einige von denen können schon besser als ich Griechisch, aber es gibt auch einige, die konnten bis heute noch gar nichts, außer Yeia sou und Yeia sas. Wir fangen beim „Urschleim“ an, was meint, Alphabet und „ich heiße, du heißt, er heißt, ich komme aus, er kommt aus, Zypern ist in Europa, usw“. Ich hätte zwar gerne schon ein bisschen mehr gemacht, weil ich ja dank meines super Sprachführers von – und er hat Werbung verdient – Langenscheidt und meiner zahlreichen Griechischlehrer für alle Gelegenheiten, schon relativ viel weiß, nur an der Sprachpraxis mangelt es. Aber so kann ich immerhin das, was ich schon gelernt habe wiederholen und üben, vor allem das Sprechen kann ich üben, weil unsere Lehrerin im Unterricht oft will, dass wir so kleine Dialoge machen.

Ich kann jetzt endlich auch mit meinem Mosaik anfangen, die bestellten Steinchen und der Kleber sind angekommen, bezahlt und die ersten auch schon auf das endlich passgenaue 22x22cm Quadrat aufgeklebt. Es wird schwarz-weiß in der Mitte und die Kante rot – rosa – rot.

Am Freitagabend haben wir bei uns einen DVD-Abend gemacht: Sherlock Holmes komplett auf Englisch mit Birnenkuchen und Chips. Vorher haben wir noch schnell das Wohnzimmer umgeräumt, weil es von Eva und Marios für kinoungeeignet befunden wurde. Und wenn Eva hat noch anderen Ideen gehabt, wie man das Zimmer überhaupt umräumen könnte, damit alles viel besser ist, aber das machen wir, wenn die anderen beiden Mädchen weg sind.

Noch was Schönes: Tagsüber ist es wunderbar sonnig und warm bis zu 20° Celsius. Allerdings geht es nachts trotdzem runter auf 2° Celsius. Am Samstag zum Beispiel war es nachts um eins so kalt, dass der Boden teilweise gefroren war, sodass Giorgos elegant auf den Hintern gerutscht ist. Dass ich um die Zeit noch unterwegs war kam so: Am Samstagabend war ich auf einer Gemeindeveranstaltung von Agros im Rodon-Hotel. Da war schon echt was los, also 200 Leute, von denen sich die meisten wirklich schick gemacht haben, es gab ein lecker Buffett, eine gute Live-Band mit griechischen/zypriotischen Coversongs und ein paar Reden über die nächsten Gemeindewahlen. Und irgendwo da zwischendurch ging Loukas nach vorne und hat mit einem von den Moderatoren gesprochen und deutete ein paar Mal mit dem Kopf auf mich und ich dachte mir nur „Oooooh Maaann…“. Bevor wir dort hingegangen sind, hab ich nämlich noch mit Loukas ein paar Sätze auf Griechisch vorbereitet, wer ich bin, wo ich herkomme, was ich in Agros mache, wie lange ich schon da bin, wie lange ich noch bleibe und dass ich Agros und Zypern mag und mich freue, hier zu sein. Allerdings dachte ich, dass wäre nur so für kleine Konversationen gedacht. Dementsprechend aufgeregt war ich dann auch, als dann irgendwann das Zeichen kam, dass ich jetzt an der Reihe bin, da war es auch schon zu spät, weil Loukas meinen Namen durch das Mikrofon schon verkündet hatte, also nichts mehr mit auf Toilette verstecken. Lustigerweise habe ich vorher noch eine griechische Redensart gelernt, „stin kokini pempti“, was so viel heißt wie „am roten Donnerstag“, was wiederum sovie heißt wie „NIEMALS!“. Das konnte ich natürlich sofort anwenden, als Nikolas sagte, er hätte gehört, dass ich eine kleine Rede halten würde. Im Endeffekt ist alles gut gegangen, ich hatte nur einen Aussprachefehler.

Später am Abend wurde noch viel getanzt und geplaudert, wie das hier so üblich ist. Und wiedermal hat es mich beeindruckt, wie gut die zypriotischen Wesen männlichen Geschlechts tanzen können, so richtig mit Hüft – und Armbewegungen, die nach Tanz aussehen, egal ob jung oder alt. Natürlich auch die Weibchen.

Das war leider auch schon alles, was mir zu letzter Woche noch eingefallen ist. Ansonsten warte ich sehnsüchtigst auf mein Nikolauspaket. Das heißt, heute gibt’s nichts in meinem Schuh. =( Aber das hole ich morgen nach.

UND: Es gibt immernoch niemanden zum Badmintonspielen, weil die Zyprioten zu beschäftigt sind, und meine Mitbewohnerinnen zu unmotiviert. -.-

Liebe Grüße,

Elisa