Mittwoch, 25. Januar 2012

17.01. bis 26.01.2012 - Regen und noch mehr Regen - und endlich mal Pläne

Hallöchen!

Was gibt es neues von mir?
Was mich diese und letze Woche ganz glücklich gemacht hat, war das Kinder mich jetzt richtig mit Namen rufen, und sogar die kleine schüchterne Angelina kam von ganz alleine an und wollte mit mir tanzen. Wenn ich hier weggehe, dann nehme ich diese ganzen süßen Schnuckelchen mit! Ab 1. Februar kommt auch Andreas Sohn Nikos in die Kindergrippe und er hat bei mir die äußerste Fürsorge beantragt.^^ Letzte Woche war noch richtig schönes Wetter, mit ganz viel Sonne, da habe ich einen langen Spaziergang gemacht und habe dabei den Staudamm von Agros entdeckt, ein ganz lauschiges Plätzchen an einer wenig befahrenen Straße mit Bänken und Kois im Teich. Habe dabei auch das Haus gefunden, dass später zu meinen weltweiten Ferienhäusern gehören wird, die ich ja schon seit der Fahrradtour mit Herrn Zimmer sammle (kleiner Insider).


wieder mal eine unbekannte Pflanze

der Staudamm

Das ist eine der für Zypern typischen Kirchen, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören.

Donnerstag und Freitag war ich mal wieder krank, lag bestimmt am Essen, da ging es mir schon blöd. Aber ich habe ganz viel geschlafen und mich schön ausgeruht, sodass ich am Samstag dann zum Musikabend ins „Escape“ gehen konnte. Das Escape ist hier in Agros die Adresse für größere Feiern, auch mal für Disco oder ähnliches. Die Band, die gepspielt hat, mag ich wirklich gerne, obwohl das Schlagzeug vom Band kommt. Die covern gängige griechische und zypriotische Songs, Oldies und auch neuere Hits. Eva und Efstathia haben oft mitgesungen, mit Ärmchen in die Höhe und so, war richtig gute Laune da (lag sicher auch ein bisschen am Wein), einmal konnte ich sogar auch mitsingen (bei „An Eisai Ena Asteri“ von Nikos Vertis, heißt „Wenn du ein Stern wärst“, voll der Lof-Song) und Eva hat mit dem Finger auf mich gezeigt mit dem niedlichen Gesichtsausdruck, den sie immer hat, wenn sie etwas ganz außergewöhnlich findet. Später habe ich sogar getanzt, was ja schon mal ganz außergewöhnlich ist für mich.
Was weniger erfreulich ist, ist dass die zypriotische Nationalagentur es ablehnt, jemand neues nach Agros zu holen, was ich echt blöd finde. Mittlerweile haben schon 5 Freiwillige Zypern verlassen aus persönlichen Gründen, weil sie Probleme mit ihren Projekten hatten (die mal bei den Freiwilligen selber, mal an den Organisationen lagen). Das ist natürlich problematisch und macht keinen guten Eindruck, aber vor allem ist es schade, denn beim Halbzeittreffen der Volontäre vom 7. bis 12. Februar in Larnaka werden wir dann ein kleines Häufchen sein. Jetzt geht es auch langsam wieder los mit den ganzen Aktionen, weil ja im Februar die Karnevalszeit anbricht. Da muss ich die faschingsfeier für Kleinen mit vorbereiten und am 5. Februar machen wir eine Safari (Ziel noch unbekannt), das meint Autofahren durch Natur mit Essen und eventuell ein bisschen Abenteuer. Uuund am Ende Februar fahre ich zu einem Training Course nach Rumänien mit Leuten von hier. Uuund im Mai nach Thessaloniki für einen Youth Exchange. Also habe ich jetzt schon eine ganze Menge vor.
Am Sonntagabend haben wir noch einen Ausflug ins Troodosgebirge gemacht und dort im Hotel einen Kaffee getrunken, und es war echt abenteuerlich, dorthin zu fahren. Schnee und Matsch auf den Straßen und ganz oben sieht es aus wie tiefster Winter im Allgäu, richtig schön viel Schnee.


Auf dem Weg dorthin hat mir Giorgos im Auto erzählt, dass die große Kirche in Agros etwa 200 Jahre alt ist und dass sogar sein Urgroßvater an ihr mitgebaut hat. Die Ecksteine, so sagt er, stammen aus einer höheren Region des Troodosgebirges, etwa 45 km weit weg von Agros. Und als die Kirche gebaut wurde, schleppten die Arbeiter die Steine jeden Tag von der Stelle, wo sie abgebaut wurden, bis zu einem Treffpunkt in der Mitte des Weges nach Agros, wo dann schon andere Arbeiter getroffen haben, die Essen brachten und die Ecksteine übernommen haben. Ein ganz schön langer Weg, wa?
Gestern habe ich zum Zeitvertreib mal wieder gebacken, Joghurt-Schnecken, einmal mit Äpfeln und Rosinen und einmal mit Rosinen und Walnuss. Gaaaanz lecker, hat allen gut geschmeckt und Eva hat gesagt, wenn wir mal wieder ein Event haben oder irgendwie Spenden sammeln, dann machen wir die. Ich werde noch zur Backfee. =)


Wenn ich zurück nach Deutschland komme, mache ich erst mal eine Backparty.


Liebe Grüße


Elisa


Dienstag, 17. Januar 2012

16. Januar 2012

16. Januar 2012 – Sowas passiert, wenn man gaaaanz lange nichts mehr schreibt!

Freunde!

Ich weiß, es ist desaströs, dass ich nun schon über einen Monat nichts mehr geschrieben habe und momentan bin ich damit beschäftigt, den letzten Monat in Textform mit Fotos zu rekonstruieren - wie immer! Es ist eben nicht einfach! Und ich fühle mich auch ganz schlecht, weil ich ja auch viele Dinge zu berichten habe, die den kulturellen Horizont erweitern. Damit ihr nicht bis nächstes Jahr auf ein bisschen Bildung warten müsst, bis ihr mal wieder was von mir hört, gibt es ein paar kleine Schmankerl von heute, die mit Bildung allerdings doch irgendwie nichts zu tun haben.

Hab gedacht, heute gehe ich kaputt. Ich immer übermüdet. Wie immer zu spät ins Bett und zu früh (jetzt dürft ihr alle neidisch sein: 7.30 Uhr) aufgestanden, wobei das 10°C kalte Zimmer sicherlich das schlimmste daran ist. Also müde. Alles in Ordnung bis zum Frühstück (bis auf das ständige Völlegefühl, dass sich nicht mal mit Activia beseitigen lassen würde, denn: Bauch dick von Essen und Süßigkeiten). Dann kommt Kostaki (Profil: ca. 85, verwirrt und immerfort auf den Beinen) und fängt an, alle Vorhänge zuzuziehen, weil sie abends in seinem Laden früher auch immer alles geschlossen und verbarrikadiert haben. Beim Mittagessen: Kostaki legt sich auf den Boden, ich denke, dass das jetzt bestimmt folgerichtig das Insbettgehen ist, aber es war doch das schwache Knie. Nebenbei wischt sich die alte Dame, der ich gerade Essen reiche, mit der Gardine den Mund ab. Den hat sie sich vorher aufgrund eigenmächtigen Breilöffelns vollgeschmiert. Um die Sache zu krönen rutscht sie gerade als ich es bemerke, ihren Rollstuhl runter. Ich denke nur noch – Oh Mann, das ist ein Tag. Ansonsten relativ normal. Griechischunterricht: erster Test zum dritten Mal verschoben auf Freitag. Ich bin immer noch die Grammatikkönigin, zumindest in meinem Kurs. Pilateskurs gab es heute auch wieder, der war letztes Mal ausgefallen, weil es im Sportzentrum zu kalt war.

Das Wetter: Unglaublich viel Regen mit Untergangsstimmung wechselt sich ab mit unglaublich blauem Himmel. So fetten Regen habe ich noch nie erlebt. Manchmal, denke ich, dass das Dach gleich einstürzen muss. Gestern war es wieder ganz dramatisch. Im hügeligen Bergdorf bilden sich Flüsse, sodass es praktisch unmöglich ist, mit trockenen Füßen irgendwo hinzugelangen, es sei denn man trüge Gummistiefel.

Ansonsten: Neues Mädchen ausgesucht, weil Shiva und Elena endgültig wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind. Die Neuline ist 21, kommt aus Frankreich und heißt Amandine, wann sie kommt, das weiß ich noch nicht aber ich setze schon mal große Hoffnungen in sie, denn zu zweit kann man einfach mehr machen. Außerdem: Zimmer gewechselt. Bin jetzt in Shivas altem Zimmer und habe eine Meeeega-Fotowand gemacht, Foto kommt später. Desweiteren: Habe Oooohrringe bekommen von meiner lieben Mentorin Eva. Am Wochenende im Troodosgebirge gewesen und ich sage euch: Da liegt Schnee wie im Düüüüringer Wald. Hab mir schon die Mietpreise Schlitten und Skier rausgesucht. Übrigens: Wenn hier in der Bergregion Schnee fällt, dann gibt es in den Schulen Schneefrei, weil die Lehrer nicht zur Schule kommen können. Klingt einerseits blöd, aber wenn ihr einmal hier so manche Zufahrtsstraßen gesehen habt, dann kann man dafür glatt Verständnis haben. Bei Gelegenheit mache ich mal ein Foto.

Das war’s erstmal, bald wieder mehr von mir,

Eure Elisa