Als ich am Freitagabend nachhause gekommen bin, hatten wir die ersten lebenden Geckos zu Gast. Am nächsten Morgen waren sie natürlich verschwunden.
Mittags sind dann die nächsten Austausch-Menschen gekommen, Iryna und Iryna aus der Ukraine, zwei junge Frauen (ich glaube sie sind beide 22), die immer was zu lachen haben und nebenbei auch sehr hübsch und sympathisch sind. Während dem Austausch essen wir alle immer in einem Restaurant auf einem von den Bergen. Meistens gibt es was Ähnliches, und immer ist es ähnlich lecker. =)
Ansonsten war nicht viel los am Samstag, weil erst mal alle Teilnehmer ankommen mussten, also hieß es schlafen, rumlaufen oder sonst irgendwas Sinnfreies tun. Es kamen dann noch die Teilnehmer aus Griechenland, zwei aus Albanien, einer aus Italien, eine aus Estland und zwei aus Rumänien. Die meisten waren ziemlich müde, deswegen sind am Abend nicht alle zur Bar gegangen, die ist in Agros sowas wie die Minidisco, also wirklich Mini, vielleicht 20 Quadratmeter und Raucherzone, also nicht unbedingt was für Großraumdiscoverwöhnte.
Nachdem mir dann meine Betreuer Zivania (extrahalsverbrennender zypriotischer Schnaps) und zwei Carlsberg zur Einnahme anvertraut haben, war ich dann auch in der Lage irgendwelche Tanzbewegung zu machen. Wenn Zyprioten tanzen, dann nicht wie die meisten in Deutschland- Schritt links, Schritt rechts- sondern so, wie man klassisch tanzen lernt, also Discofox und so. Dann habe ich noch ein bisschen mit Nikolas geplaudert, der übrigens der Sohn des Bruders von Gouda ist, einer der netten Damen aus der Küche. Agros ist eben klein. Später habe ich dann auch noch ein informatives Gespräch mit Giorgos (George)
gehabt, der mir erklärt hat, dass auf Zypern auf den Dörfern Verwandte erst ab dem dritten Grad heiraten dürfen, um genetische Probleme zu vermeiden. Denn irgendwie ist hier, als wäre jeder mit jedem verwandt. Er hat mir auch eröffnet, das Shiva und ich jetzt „seine Mädchen“ sind, was nur heißen soll, dass er nichts auf uns kommen lässt und wahrscheinlich immer irgendwoher wissen wird, wo wir sind, was wir machen oder gemacht haben, was wir wem erzählt oder wem wir nicht guten Tag gesagt haben. Wie das eben so ist im Dorf. Shiva erwägt übrigens, wenn wir in Zukunft nicht öfter mal mehr machen als Küche und Kindergarten das Projekt zu wechseln, weil ihr nicht klar war, dass Agros so klein und abgelegen ist. Außerdem dachte sie, wir würden mehr organisieren, eben Austausche und Events und so. Mal sehen, vielleicht ändern sich die Dinge ja auch noch, wenn dann erstmal die Nachmittagsaktivitäten und der Sprachunterricht kommen.
Agros bei Nacht
Liebe Grüße,
Elisa
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