Heute war es im Altersheim noch netter als die vorherigen Tage. In der Küche war es das Gleiche wie immer, also nichts besonderes, aber es ist wirklich lieb, weil viele der Bewohner jetzt sogar auf Englisch fragen, wie ich heiße und wo ich herkomme. Schwierig wird es nur, wenn mich jemand was auf Griechisch fragt, und keiner da ist, der Englisch kann. Ein Beispiel: Beim Frühstück haben mich die Frauen gefragt, ob Shiva Kaffee haben will. Abgesehen davon, dass sie keinen trinkt – also nein, sie will keinen – habe ich versucht zu erklären, dass sie heute nicht zum Frühstück kommt. Das war unheimlich schwierig. Sie haben dann zwar verstanden, dass sie keinen Kaffee braucht, aber der Rest war doch ziemlich mysteriös. Shiva ist nämlich heute zu einer Modelagentur in Nikosia gefahren, um sich dort vorzustellen, weil sie ihr Portfolio immer auf dem neuesten Stand halten will. Deswegen ist sie schon 6.30 mit dem Bus nach Nikosia gefahren für EINEN unglaublichen Euro. Abgeholt wurde sie dann von einem jungen Mann aus dem Verein hier. Einen Vertrag hat sie übrigens gekriegt. Und auch die Henna-Haarfarbe, die si e gesucht hat. Bei mir in der Küche habe ich dann wieder Schwierigkeiten gehabt, als wieder keiner da war, der Englisch konnte. Loula wollte mir klarmachen, dass mich einer von den Bewohnern gelobt hat, dass ich so schön helfe, aber davon habe ich natürlich nichts verstanden. Ich habe nur „gut“ und „du“ verstanden, mehr aber auch nicht. Ich konnte nur mit den Schultern entschuldigend zucken und sagen „Einai thiskola.“ – „Es ist schwierig.“. Da hat Loula gelacht. Später hat es mir dann jemand übersetzt, der Englisch konnte. Blöderweise habe ich dann mein Vokabelheft in der Küche vergessen, das muss sich heute noch holen, weil wir bis übernächste Woche nicht im Altersheim sind. Heute habe ich in der Küche gelernt: „Das Wasser ist heiß.“, „Das Wasser ist kalt“ und dasselbe nochmal im Bezug auf das Wetter. Zum Abendessen habe ich heute Suppe mitgenommen, also nichts Spektakuläres. Dazu gibt’s Olivenbrot und irgendwann, was gut riecht und aussieht wie Königsberger Klopse.
Für Shiva habe ich Äpfel, Mehl und Limonen mitgenommen, weil sie einen Kuchen backen will. Ich bin mal gespannt, weil der Ofen echt steinzeitlich nach Abenteuer aussieht. Dann habe ich noch 1 kg Zucker und 1 ½ Milch gekauft (in der Küche habe ich mich nicht getraut zu fragen, weil die mir ja schon immer so das essen geben und ich heute auch so viel für Shiva mitgenommen habe). Beides zusammen hat unglaubliche 3,40 Euro gekostet.
Wieder zuhause habe ich dann meinen ersten richtigen Frappé mit dem Zucker gemacht. Also für den Frappé haben wir hier sogar eine richtige Maschine. Und ich habe Ameisen auf der Anrichte gefunden. Ganz kleine. Aber ich habe sie alle totgemacht, weil ich nicht gerne mit Ameisen zusammenwohne. Dann habe ich abgewaschen.^^
Übrigens habe ich gestern im Schrank ein passendes Netzteilkabel für meinen Laptop gefunden – mit griechischem Stecker. Also muss ich mir keinen kaufen. Vielleicht muss ich mir ja nur was wünschen, schaue den nächsten Tag in den Schrank und simsalabim, da ist es schon! Wär doch toll. Dann wünsche ich mir euch alle her, damit ihr mal einen kleinen Ausflug machen könnt. =)
Heute Abend wollen wir dann noch was mit Eva machen. Ich will sie mal fragen, ob sie mir Backgammon beibringt. Später gehen wir dann vllt. noch die beiden Leiter des Workshops, an dem wir nächste Woche teilnehmen, vom Flughafen in Larnaka abholen. Das wird allerdings erst 2:00 Uhr in der Nacht sein. Wir wollen aber vllt. Ein bisschen eher dahinfahren, damit wir uns noch ein bisschen die Stadt angucken können und eventuell auch den Strand. Jetzt kommt auch langsam die Sonne wieder raus, da wird es Zeit sich raus zu setzen.
23:15 Grade bin ich im Jugendclub um doch noch den heutigen Tag zu Papier zu bringen. Also ich bin dann, als ich von der Sonne geschrieben habe, ins Altersheim gegangen und habe mien Vokabelheft geholt. In der Küche war nur Anna, die kaum Englisch kann. Ich glaube, dass sie es nur peinlich findet, denn einige Wörter kennt sie. Sie hat mich auch prompt ein paar Griechischvokabeln abgefragt, die sie mir selbst beigebracht hat. Den Test habe ich bestanden =). Dann hat sie mich noch nach 5000 Sachen gefragt, also auf Griechisch, ob ich noch was zuhause brauche: Kuchen? Gurke? Brot? Milch? Trauben? Und so weiter. Dann hat sie gesagt, dass das eben so mit Müttern ist, als ich gelacht habe und immer nur nein gesagt habe. Aber ich habe mir dann doch noch ein paar Weintrauben aufquatschen lassen. Die hat sie mir dann in die Hand gedrückt, mir eine herzliche Umarmung gegeben. Sie ist echt lieb. Wo wir grade bei Obst waren – Das sind zyprische Lichies:
Dann habe ich mir noch durchsichtige Klebefolie gekauft, damit meine Griechischbücher nicht so schnell zerfleddern. Bis 19:30 Uhr war ich darauf im Jugendzentrum und habe an meinem Blog geschrieben. Die Hälfte der Zeit geht immer für’s Fotos hochladen drauf. Dann kam Eva, weil ich sie gefragt hatte, ob sie mir Backgammon beibringt. Das hat sie dann auch versucht und ich habe sogar einmal gewonnen, aber nur weil sie mir Tipps gegeben hat. Dann kamen langsam die anderen, also die ersten beiden Workshop-Teilnehmer aus Armenien (Anna und ein junger Mann, dessen Name auch mit A beginnt). Außerdem habe ich endlich mal Vasilis kennengelernt, den Chef des Vereins hier. Irgendwann mache ich auch mal Fotos von den ganzen Leuten, damit ihr euch mal was drunter vorstellen könnt. Also nur um euch zu langweilen: Es kamen auch noch Alexis, Nicolas und Lucas. Und Shiva war dann auch irgendwann da. Mein Nagellack ist übrigens noch am selben Abend an ein paar Stellen abgeplatzt.=( Also das Backgammonspielen war auf jeden Fall mega lustig, vor allem weil Eva sich immer ärgert, wenn ich einen guten Zug mache, vor allem wenn die Idee dafür von Alexis kommt und das kommen sie meistens. :D Da hatte ich also eine Menge Spaß und wir haben viel gelacht. Ja, dann gab’s Abendessen mit den anderen zusammen im Jugendclub, also keine Suppe sondern folgendes:
Tja und jetzt sitze ich wieder hier und schreibe, die Armenier sind im Hotel, Lukas und Andreas laufen immer mal durch die Gegend und auf der Leinwand läuft immer die gleiche Musik +Video.
Jetzt mal noch was Spannendes: Auf meinem Weg zum Altersheim habe ich eine Wolke gesehen, die verdächtig nach einem Ufotarnmantel aussah. Vielleicht klauen die Aliens ja schon länger das Bombenwetter hier.
Bis zum nächsten Bricht sendet euch liebe Grüße,
Kalí níkta, yeia sas, und Tschüssi
Eure Elisa
Der Frappé sieht echt gut aus!
AntwortenLöschenUnd das Essen auch.
:D